Galopper des Jahrtausends 9 gewinnt den GMP ´19
…und ist damit der Nachfolger von Hutzi Hutzlinger. Die Aufstellung, den Rennbericht und das Video des Finales gibt es hier.
Startlisten und Rennergebnisse
Qualifikationslauf 1
01. Juni 2019
Das Auftaktrennen zum Großen Matjes-Preis 2019 wurde von einem eklatanten Skandal überschattet. Das Feld war in vollem Lauf, als nach rund der Hälfte der Distanz urplötzlich eine Herde Wildziegen auf Höhe der Ajax-Werbung quer über die Rennbahn rannte und die Pferde aufmischte. Der Bock der Herde warf mit seinen Hörnern dann noch den TwitchTV-Übertragungswagen um und biß ein Kabel durch. Der Lauf wurde daraufhin sofort abgebrochen und eine Stunde später neu gestartet.
Mitschnitt des abgebrochenen Rennens
Eine Stunde nach dem Abbruch wurde das Rennen in gleicher Aufstellung neu gestartet. Einige Pferde waren jedoch nach der ganzen Aufregung nicht mehr voll konzentriert. Vor allem die kleine Liese war noch ganz aufgeschreckt, ist sie doch selbst kaum größer als eine Ziege und hat ein Stockmaß kleiner als der Bock mit Hörnern. Der Galopper des Jahrtausends ist auf den ersten 1000 Metern losgerannt als hätte ihn der Hafer gestochen, bis ihm dann etwas die Puste ausging, er vom Feld eingeholt und Stück für Stück ins Mittelfeld durchgereicht wurde. Der Sieg ging an Tricky Treasury mit einer Pferdelänge Vorsprung vor Momentum III, der wiederum hauchdünn vor Dark Knight Rising, womit diese drei ins Halbfinale einziehen. Der Vorjahreszweite Down the Harden Hill landete sogar nur auf dem letzten Platz.
Aufzeichnung des Rennens nach dem Neustart
01.06.2019 - 19:00 Uhr MESZ (Neustart des Rennens, nachdem der Lauf um 18:00 Uhr aufgrund eines Ziegenskandals abgebrochen werden musste)
Qualifikationslauf 1 (Zusatzrennen)
03. Juni 2019
In der Nacht nach dem Ziegenskandal hat der GMP-Rennrat beschlossen, für die nach dem Neustart unterlegenen Pferde ein zusätzliches Rennen um einen weiteren Startplatz im Halbfinale auszutragen.
Joint deklassierte dabei die Konkurrenz und zieht verdient ins Halbfinale ein. Grundstein des Erfolgs war die clevere Taktik, sich vom Start weg an die Hufen des wiederum wie wild davongaloppierenden Galopper des Jahrtausends zu heften und nach 1400 Metern aus dem Windschatten heraus zu attackieren. Das übrige Feld war da bereits geschlagen, und auch der Galopper des Jahrtausends konnte nicht mehr folgen. Joint konnte bei der anschließenden Dopingkontrolle glaubhaft versichern, dass in der Tüte nur Kräuter und Selbstgezüchtetes verbaut waren.
03.06.2019 - 19:00 Uhr MESZ (Zusatzrennen, nachdem der Lauf am 01.06. um 18:00 Uhr aufgrund eines Ziegenskandals abgebrochen werden musste)
Startnummer | Name | Platzierung | ||
---|---|---|---|---|
#4 | Joint | 1 | qualifiziert für Halbfinale | |
#9 | Felaróf | 2 | ||
#8 | Liese | 3 | ||
#3 | Galopper des Jahrtausends | 4 | ||
#5 | Langes Elend | 5 | ||
#6 | Down the Harden Hill | 6 |
Qualifikationslauf 2
06. Juni 2019
Der zweite Lauf – der zweite Zwischenfall. Mitten im Rennen ist kurz nach 19 Uhr während eines heftigen Unwetters der Blitz in den TV-Übertragungswagen an der Horner Rennbahn eingeschlagen. Immerhin ließen sich die auf der Strecke laufenden Pferde von dem Donnerknall nicht irritieren. Das Rennen war bis zum Ende recht ausgeglichen, lediglich Graupi hatte im Ziel eine gute Nasenlänge Vorsprung. Grashüpfer und Lula von Elmshorn teilen sich den zweiten Platz, während Honeyjune das Nachsehen hatte und ganz knapp das Halbfinale verpasst. Der Elektrogaul war gar nicht erst gestartet und blieb in der Box stehen.
Das Filmmaterial konnte zum Glück aus dem brennenden Fahrzeug gerettet und von einem Experten restauriert werden. Durch die extreme Hitze ist die Filmrolle etwas angeschmolzen und der Film daher leicht verschommen.
06.06.2019 - 19:00 Uhr MESZ
Qualifikationslauf 3
16. Juni 2019
In diesem internationalen Lauf standen Pferde aus sechs Nationen am Start. Die in Manchester geborenen Shetland-Ponys Frank the Highlander und Lampard One mit Vorfahren aus Schottland geizten nicht mit Geschwindigkeit und ließen die italienischen Gaststarter Niki und Rosso Corsa am Ende deutlich hinter sich. Auch der Niederländer De Wesp hat nicht zu viel versprochen und – wie schon Wochen zuvor angekündigt – in einem Privatduell Ladybird ausgestochen. Am Ende ziehen also wie in der UEFA Nations League die Engländer und Niederländer ins Halbfinale ein.
16.06.2019 - 18:30 Uhr MESZ
Qualifikationslauf 4
24. Juni 2019
Ein herrliches Rennen unter strahlendblauem Hamburghimmel, bei 27 Grad Luft- und über 30 Grad Streckentemperatur. Da glühen die Hufe. Der bullige Zweimeterhengst “SolMan” hat im Schlusssprint sämtliche Beine in die Hand genommen und den Konkurrenten gezeigt wo der Hafer hängt. “Duli” hat als Einzige den Brei gerochen, sich schön in den Windschatten von SolMan gelegt und zieht mit einem sicheren zweiten Platz ebenfalls ins Halbfinale ein. Auf der unbeliebten Bahn 1 gab es eine dicke Überraschung durch “Chefchen”. Völlig unbeeindruckt von Ficonaccis Zwischensprint in der Mitte des Rennens kämpfte er sich im Alleingang wieder Stück für Stück heran, zog auf den letzten 100 Metern kompromisslos an dem hochgehandelten Favoriten vorbei und landete schließlich auf einem hervorragenden dritten Platz. Huf ab! Kenner der Szene hatten befürchtet, dass es sich der Hannoveraner schon in der Box gemütlich macht und gar nicht erst losläuft.
24.06.2019 - 18:30 Uhr MESZ
Qualifikationslauf 5
28. Juni 2019
Traumwetter – und ein Traumlauf von Al Capone. Der Teufelskerl hat sie alle abgezockt! Wer hätte es vor diesem Rennen überhaupt für möglich gehalten, dass ein “Schluss”sprint über 800(!) Meter durchzuhalten ist?! Sicher war der leichte Rückenwind dabei von Vorteil, aber so was haben wir tatsächlich schon lange nicht mehr gesehen. Nach eher verhaltenem Start rannte Al Capone plötzlich bei rund 1200 Metern wie aus der Pistole geschossen und von allen guten Gangstern verlassen dem Feld davon und sicherte sich mit satten zwei Pferdelängen Vorsprung den Sieg. Die überzeugende Darbietung von Al Capone, der erst heute früh als Ersatz aufgrund des Ausfalls eines anderen Pferds gemeldet wurde, überstrahlt alles, was wir in den letzten Wochen hier auf der Strecke erlebt haben. Dahinter wurde es durchaus spannend um die weiteren Halbfinalplätze. Ganze sechs Pferde überquerten innerhalb einer halben Länge die Ziellinie, wobei Bob hauchdünn vor Ente Süß Sauer die Nüstern vorne hatte. Der als Favorit gehandelte Blauschimmel “Stallone Gorgon Zola” enttäuschte komplett und wurde Vorletzter. “Das war Käse” meinte sein Besitzer angefressen vor den Mikrofonen. Ob er das so auf sich sitzen lässt oder nochmal antritt wie sein bereits zum zweiten Mal geschlagener Kontrahent mit der Startnummer 9? Ende Juni ist halt einfach nicht die Zeit für Zimtsterne…
28.06.2019 - 18:30 Uhr MESZ
Qualifikationslauf 6
03. Juli 2019
Der erste Nachtlauf in der Geschichte des Großen Matjes-Preises war ein chaotisches, vogelwildes Rennen. Das Feld über weite Strecken sehr zerpflückt, ein Plan kaum zu erkennen. Kräfteschonendes Windschattenlaufen scheint ein Fremdwort. Ina versuchte ab der Mitte des Rennens ihr Glück mit einem waghalsigen Ausreißversuch und lag auch lange deutlich in Führung, bis sie kurz vor dem Ziel vom gegen Ende wieder zusammengerückten Feld geschluckt wurde und mit dem vierten Platz das Halbfinale verpasst. Am Ende hat sich der italienische Favorit Boccaccio enigermaßen klar durchgesetzt und den Vorjahresdritten Äther aus dem Rennen geworfen. Lange abgeschlagen auf der schwierigen Außenbahn sicherte sich Green Tentacle wie auch sein Artgenosse Purple Tentacle ein Halbfinalticket. Die Kieler Sprotte, im letzten Jahr noch auf einem beachtlichen sechsten Platz gelandet, hat sich total verspekuliert und ist verdient ausgeschieden. Das albanische Kleinpferd Mysekaja litt vor dem entsetzten Publikum genauso wie Shadow of Doom von der völlig unsinnigen Renneinteilung der Sprotte. Nein, das war kein schöner Lauf.
03.07.2019 - 22:00 Uhr MESZ (Nachtrennen)
Qualifikationslauf 7
03. Juli 2019
Der zweite Lauf der Nacht war spektakulär, ein wilder Ritt vom Start bin ins Ziel. Nur sechs Starter, aber auf jeden Fall eines der spannendsten Rennen bisher mit irren Wendungen. JohnnyPony aus dem Rennstall SchwabenGaulRacing präsentierte sich extrovertiert und emotional, exakt wie von seinem Besitzer angekündigt. Der Hengst zeigte dem übrigen Feld erst mal wo es langgeht, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen. Daraufhin übernahm Easy die Initiative und ließ in ihrem zweiten Rennen auf den letzten 500 Metern keine Zweifel aufkommen, dass sie auf jeden Fall in die nächste Runde einziehen will. Der in den letzten Tagen so arg gebeutelte Stallone Gorgon Zola wurde ebenfalls nochmal auf die Bahn geschickt, um sich für die herbe Niederlage in Rennen 5 zu rehabilitieren. Tatsächlich präsentierte sich er sich wie ausgewechselt und wartete mit einer ausgefuchsten Taktik auf. Ramba-Zamba auf der Außenbahn wollte den Blauschimmel im Schlussspurt kurzerhand übertölpeln, der aber souverän konterte, gleich wieder vorbeizog und damit doch noch den ersehnten Platz im Halbfinale erreicht.
03.07.2019 - 22:15 Uhr MESZ (Nachtrennen)
Startnummer | Name | Platzierung | ||
---|---|---|---|---|
#2 | Easy | 1 | qualifiziert für Halbfinale | |
#1 | Stallone Gorgon Zola | 2 | qualifiziert für Halbfinale | |
#5 | Ramba-Zamba | 3 | ||
#4 | Binary | 4 | ||
#3 | JohnnyPony | 5 | ||
#6 | Mohrenköpfle | 6 |
Qualifikationslauf 8
03. Juli 2019
Das Publikum rieb sich verwundert die Augen, als um 22:30 Uhr im allerletzten Qualifikationsrennen die Pferde Galopper des Jahrtausends 1 bis 9 aufliefen. Kein Scherz, denn kurz vor Meldefrist wurden sämtliche Söhne des mehr als vier Wochen zuvor im ersten Vorlauf gescheiterten Galopper des Jahrtausends aus ihrer fränkischen Heimat angekarrt. Die Vollbluthengste aus dem berühmten Ochsenfurter Neunfohlenwurf von 2014, ein exzellenter Jahrgang, sollten drei Halbfinalplätze erringen, was auch gelang. Im familieninternen Duell konnten sich die Galopper des Jahrtausends 4, 9 und 7 durchsetzen. Warum alle Pferde während des Rennens in der Nacht Sonnenbrillen trugen wird ihr Geheimnis bleiben. Außer einem breiten Grinsen war keinem ein Kommentar zu entlocken. Und wie fanden die Zuschauer den skurrilen Auftritt der Jungs? Raunen und Staunen. Die extra für dieses Rennen aus Franken angereiste Annette meinte direkt nach dem Lauf leicht verträumt es habe ihr gut gefallen, stieg in ihren Lamborghini ein und brauste mit einem “Yeah!” davon.
03.07.2019 - 22:30 Uhr MESZ (Nachtrennen)
Halbfinale
Auslosung der Aufstellungen durch die Losfee Loppsi
Halbfinale – Lauf 1
06. Juli 2019
Die beiden Renner von Pietschen Peerschoiten, die Streitpferde Al Capone und Gorgon Zola, zwei der Galopper des Jahrtausends-Brut – der erste Halbfinallauf hatte es wahrlich in sich. Al Capone von der Rennmafia ging als Favorit ins Rennen, was den Blauschimmel vom Konkurrenzstall zusätzlich angestachelt haben dürfte. Der Grashüpfer dagegen wirkte beim Aufgalopp desorientiert und träge, doch offenbar hat er nur das Publikum veräppelt, und die richtige Peerschoiten-Show sollte dann im Rennen folgen. Schon nach 200 Metern setzten sich Boccaccio und Easy Seite an Seite etwas ab und zerteilten das Feld in drei Grüppchen. Jetzt war die richtige Taktik gefragt. Die restlichen Pferde versuchten die Lücke so schnell wie möglich wieder zuzulaufen und hatten das Führungsduo bei 600 Metern wieder eingefangen. In der Folge startete der an diesem Tag formschwache Frank the Highlander einen Ausreißversuch, um wenigstens ein paar Führungsmeter auf dem Konto zu haben, und wohl auch um sich vor der Kamera zu präsentieren. Die Führung hielt auch recht lange und war erst bei 1200 Metern dahin. Alle zwölf Pferde liefen jetzt wieder dicht beieinander. Die Phase in der Mitte des Rennens war eher unspektakulär und von abwartender Zurückhaltung geprägt. Der entscheidende Vorstoß kam erst 400 Meter vor dem Ziel, als mit Easy, Boccaccio, Al Capone, Joint und Galopper des Jahrtausends 4 eine Fünfergruppe den Schlusssprint um die sechs Finalplätze einleitete. Grashüpfer und Stallone Gorgon Zola erkannten die Situation und schlossen schnell auf. Aus den sieben Kandidaten hatte letztlich Boccaccio das Nachsehen und verpasste knapp den Endlauf. Sieger des Rennens ist Joint vor Al Capone. Die beiden stehen damit im Endlauf um den Großen Matjes-Preis 2019 auf den besseren Innenbahnen. Was die Zuschauer an der Rennstrecke nicht ahnten: Die TV-Livesendung wurde zeitweise durch Störungen des Bildsignals beeinträchtigt. Lediglich ein unheimliches Knistern lag während des Rennens in der Luft, wie mehrere Zeugen bestätigten. Die Vermutung, ein lockeres Kabel im Übertragungswagen könnte die Ursache sein, bestätigte sich nicht. Direkt nach Ende des zweiten Halbfinales meldete sich eine Annette aus Franken mit Galopper des Jahrtausends-Fahne beim Veranstalter und sagte aus, dass drei englischprachige Personen mit US-amerikanischem Akzent, Tentakel-T-Shirts und cyanfarbener Haut fluchtartig die Tribüne verlassen hätten. Ihr sei das nur deshalb verdächtig vorgekommen, weil ein Hamster auf einem der Sitzplätze zurückblieb, den die seltsamen Besucher offenbar vergessen hatten. Ob die Personen mit der Bildstörung in Verbindung stehen ist derzeit noch unklar. Alle drei sind flüchtig. Der Hamster fährt jetzt Lamborghini und lernt fränkisch.
06.07.2019 - 16:00 Uhr MESZ
Halbfinale – Lauf 2
06. Juli 2019
Nur wenige Minuten nach dem ersten Lauf stand auch schon das zweite Halbfinale an. Die Bahn war sozusagen noch warm, als die nächsten zwölf Pferde in die Startboxen liefen. Bis auf Momentum III und Lampard One schienen alle in guter Form. Warum ausgerechnet diese beiden wie auch schon im Rennen zuvor Frank the Highlander (alle drei vom Rennstall MIG Hamburg) ausgerechnet an diesem Tag nicht fit waren, wird wohl weiteren Spekulationen mit Bezug zur Norderstedter Rennmafia Futter geben. Im Rennen kam erst nach fast 500 Metern mit Duli das erste Pferd aus der Deckung, was Tricky Treasury dankend annahm und sich im Windschatten des Glücksstädters mitziehen ließ. Eine erste Vorentscheidung schien bereits bei 1200 Metern gefallen, als auf der einen Seite des Feldes schon drei Starter und auf der anderen Seite die beiden Tentakel-Pferde das Tempo der sieben in der Mitte laufenden nicht mitgehen konnten und zunächst den Anschluss verloren. Die Dreiergruppe mit Ente, Chefchen und Momentum wehrte sich gegen das drohende Halbfinalaus und zog in einem Kraftakt wieder heran. Das war dann aber das Signal für die Führungsgruppe, die wieder das Tempo verschärfte und eine Entscheidung erzwingen wollte. Für Duli war das am Ende zu viel, sie gab sich geschlagen und fiel deutlich zurück, während SolMan vor Galopper des Jahrtausends 9, Graupi, Lula von Elmshorn sowie den vor dem Rennen noch hoch gehandelten Lampard One und Tricky Treasury die Finaltickets klarmachten.
06.07.2019 - 16:10 Uhr MESZ
Finale
08. Juli 2019
Auslosung der Aufstellung durch die Losfee Liese
Das Finale des Großen Matjes-Preises 2019 hat seinen Namen wirklich verdient. Die Glashütter Rennmafia stellte mit dem seit Tagen auf und neben der Strecke vor Selbstvertrauen strotzenden Al Capone den absoluten Top-Favoriten auf den Tiel. Nach dem überragenden Auftritt im Vorlauf und einem zweiten Platz im Halbfinale sollte der Titel in diesem Jahr nur über ihn zu holen sein. Im Führring kaum zu bändigen und mehr als heißblütig beim Aufgalopp, konnte Al Capone in Startbox 5 kaum erwarten bis es losgeht.
Was dann aber folgte war an Abgeklärtheit und taktischer Finesse nicht zu übertreffen. Die neben Al Capone startenden Galopper des Jahrtausends (Nummer 4 und Nummer 9) vom Rennstall Barmbronxx heizten dem Mafiahengst vom Start weg so mächtig ein, dass sie ihn satte 1900 Meter vor sich hertrieben, um dann auf den letzten 100 Metern gnadenlos am Favoriten vorbeizuziehen. Den Grundstein für den überragenden Erfolg hatte einen Tag zuvor der Meistertrainer und Rennstallbesitzer in Barmbek-Süd gelegt, der bis tief in die Nacht das typische Rennverhalten des Konkurrenten analysierte und seinen beiden Jockeys die perfekte Renntaktik vorgab.
Der mit zwei Siegen im Vorlauf und im Halbfinale bis dahin ungeschlagene SolMan war im wichtigsten Rennen des Jahres völlig von der Rolle, weil es sein Rennstallbesitzer aus Traben-Trarbach von der Mosel völlig verbockt hatte. Das Finale war im Rennkalender seit Monaten dick und fett und rot eingetragen, doch dann verpasste er es am Montagmorgen die Seite umzublättern und war gegen Mittag total überrascht, dass heute schon der Finaltag war. Damit war natürlich eine ordentliche Rennvorbereitung dahin, und das eigentliche Top-Pferd landete nach einem wilden Lauf ohne jegliche Orientierung nur im Mittelfeld auf einem indiskutablen siebten Platz. So was darf einfach nicht passieren! Da war deutlich mehr drin für die Moselaner.
Die übrigen Teilnehmer gingen bei der Galopper-Show ziemlich unter. Was die kleine Easy und auch Lula von Elmshorn mit ihren Zwischensprints in der Mitte des Rennens erreichen wollten wird ihr Geheimnis bleiben, und wie nicht anders zu erwarten brachen beide am Ende dann auch deutlich ein. Ein hervorragendes Rennen lieferte dagegen das nach der schwachen Vorstellung im Halbfinale als chancenlos eingeschätzte Shetland-Pony Lampard One auf der Außenbahn ab, das im Fernduell mit Tricky Treasury auf der anderen Seite des Feldes nur eine Nüsterlänge hinter dem Franzosen auf Platz fünf ins Ziel lief. Die Wandsbeker Peerschoiten-Pferde blieben beide weit unter ihren Möglichkeiten, und auch der Gorgon Zola von Blauschimmel-Racing aus Wellingsbüttel enttäuschte komplett.
Leider gab es auch während des Endlaufs an der Rennstrecke wieder elektrische Störungen mit Auswirkungen auf die TV-Liveübertragung und die Aufzeichnung des Rennens. Das Bild ruckelte und zuckte wie wild, zeitweise kam es sogar zu senkundenlangem Totalausfall. In den Fokus der Ermittlungen geriet ein Hamster, der in unmittelbarer Nähe der sensiblen Technik gesichtet wurde. Experten vermuten, dass dieser eine Art hochfrequenter Mikrowellen ausstrahlt, wie sie bei Geräten vor rund dreißig Jahren üblich waren. Der Hamster wurde unmittelbar nach dem Rennen in die Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Eppendorf zur Untersuchung eingeliefert. Sollte sich der verstrahlte Hamster als Ursache der technischen Probleme während der letzten Tage bestätigen, dann droht möglicherweise ein mehrjähriges Rennbahnbesuchsverbot für das Tier und seine Besitzerin, die noch lange nach der Siegerehrung freudetrunken eine GDJ-Fahne schwenkte.
08.07.2019 - 12:40 Uhr MESZSpenden
Die Einnahmen aus Startgebühren und Werbegeldern in Höhe von 355,00 EUR wurden an das Kinder-Hospiz Sternenbrücke in Hamburg (230,00 EUR) und an die Stiftung Große Hilfe für kleine Helden an der Heilbronner Kinderklinik (125,00 EUR) gespendet.